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Schatz aus dem Rhein

Sie ging durch fast alle Medien, die Lok "Rhein", die 1852 auf Ihrem Transport vom Lokhersteller zum Kunden Rhein abwärts Richtung Köln-Deutz bei einem Unwetter vom Frachtsegler rutschte und fabrikneu in den Fluten versank. Anfang Oktober sollte sie unter großem Medienrummel geborgen werden. Die Aktion scheiterte, denn die Lok wurde am vermuteten Standort nicht gefunden.

Ganz anders erging es unserem jüngsten Neuzugang im Feldbahnmuseum:

Nicht so spektakulär, aber tatsächlich aus dem Rhein geborgen und zu schade für den Schrott. Beim Fundstück handelt es sich um das Fahrgestell einer Kipplore, welches, dem Niedrigwasser sei Dank, Ende Oktober in der Nähe von Lülsdorf (Rhein-Sieg-Kreis) aus dem Schlick ragte. Entdeckt wurde sie von Spaziergängern und geborgen von Mitarbeitern des Wasserstraßen- und Schifffartsamtes (WSV) in Niederkassel-Mondorf, die vermuten, dass sie vor langer Zeit von einem Schiff gerammt worden ist. Auf die Lore aufmerksam wurde ein "Sympathisant" unseres Vereins, der in Königswinter lebt und darüber in der Zeitung gelesen hatte. Er gab den entscheidenen Tipp, den wir sofort aufgriffen und Kontakt zum WSV aufnahmen. Nach Klärung der Eigentumsverhältnisse erhielten wir nun das grüne Licht zur Abholung.

Es ist geplant, die Lore im Fundzustand zu präsentieren. Ein 82 Jahre alter Zeitzeuge glaubt sie in der Zeitung wiedererkannt zu haben. Er ordnet sie einem damaligen Werk der Feldmühle zu, die in Lülsdorf eine Produktionsstätte für Schleifmittel betrieben hat. Mit Kipploren wurde dort noch in den 50er Jahren gemahlener Korund innerhalb der Verabeitungsanlagen transportiert. Vermutlich hat die Lore Jahrzehnte auf dem Grund des Rheins verbracht, was auch die zentimeterdicken sedimentären Verkrustungen erklärt, die auf jeden Fall erhalten bleiben sollen.